Ein Tag in der Ayurveda-Kur

Kaum zu glauben: kein Netflix, kein Fernseher, kein Radio, keine Zeitung und Internet nur 1 bis 2 mal am Tag. Und das schon seit über 1 Woche. Fehlt mir was? Nein. Im Gegenteil. Gestern habe ich versucht zu lesen. Nach 5 Seiten wurde es mir schon zuviel und ich bin wieder in eine Art wohligen Dämmerzustand verfallen, der mich seit Beginn der Ayurveda-Kur begleitet. Trotzdem ist mir nicht langweilig. So sah beispielsweise mein Tag heute aus:

Tagesablauf im Somatheeram

6Uhr00: der Wecker klingelt oder die Vögel haben mich schon vorher geweckt. Ich stehe auf, dusche, trinke heißes Wasser und gehe zur Yogaplattform

6Uhr30: geführte Mediation und Pranayama (Atemübungen)

7Uhr30: Frühstück. Es wartet frisch gepresste Säfte, frische Früchte, Haferbrei, Reissuppe, gedämpfte Bananen und diverse indische Gerichte auf dem Buffet. Dazu wahlweise heisses Gingerwasser, Kräutertee oder Zimtwasser. Meistens treffe ich beim Frühstück einer meiner „Mädels“ und wir lassen das Frühstück gemütlich ausklingen. Übrigens muss man nicht so früh aufstehen. Bis 10.30 gibt es Frühstück.

Anschliessend mache ich einen Spaziergang am Strand oder suche mir eines der lauschigen Plätzchen im weitläufigen Garten, um zu lesen oder einfach in einevor mich hin zu dümpeln.

Somatheeram Garten

Einfach im Garten entspannen

10 Uhr 15 Yoga. Es gibt Angebote für Anfänger, Mittelstufe und Fortgeschrittene. Die Yogastunde dauert 1,5 Stunden. Es wird viel gelacht. Der Yogalehrer hat Humor.

12 Uhr 30 Mittagessen. Eigentlich bin ich Allesesser. Aber obwohl es auch hier ab und zu Fleisch oder Fisch gibt ist mir gar nicht mehr danach. Die vegetarischen Gerichte sind einfach so frisch und lecker gewürzt, dass ich ich damit vollauf zufrieden bin. Zum ayurvedischen Essen schreibe ich später noch mal ausführlicher.

13 Uhr 45 ist täglich mein Termin mit meinen beiden Ärzten im Ayurveda-Zentrum. Meine Therapeutin wartet schon, nimmt mich an die Hand (wie süß ist das denn!) und führt mich direkt in das Sprechzimmer. Die Docs wollen wissen wie es mir geht, messen Blutdruck und Puls und passen die Behandlung jeweils an. Wo immer gerade der Schuh drückt, Dr. Lal S. Kesari und Dr Sobhanakukumari haben das passende Mittelchen sofort zur Hand.

Das passende Heilkraut aus dem Garten

Das passende Heilkraut aus dem Garten

In der Sprache Keralas, dem Malayalam geben die beiden meiner Therapeutin Anweisungen für die nun folgenden Anwendungen. Ajithakumar holt die entsprechenden Kräuter im Garten und dann gehen wir in ihren Behandlungsraum

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14Uhr00 Anwendungen: Die Anwendungen beginnen immer mit einer Kopf- und einer Ganzkörperölmassage, heute synchron, also von 2 Therapeutinnen gleichzeitig. Dabei liege ich auf einem massiven Holztisch und das Öl fliesst in Strömen. Die Massage dauert ca 60 Minuten. Anschliessend bekomme ich heute eine gehörige Abreibung (-; Mit einer schlammigen, körnigen heißen Masse gibt es eine Art Peeling. Am Ende sehe ich aus wie eine Schokopuppe und werde in weißen, frischen Laken eingewickelt. Heraus guckt nur noch der Kopf und ich bekomme eine wunderbare Gesichtsmassage mit Gurkencreme. Davon bekomme ich allerdings nur den Anfang mit….denn ich bin eingeschlafen und lächele wahrscheinlich seelig vor mich hin. Irgendwann werde ich geweckt und es geht ab unter die Dusche. Aber das ist nocn nicht das Ende. Weiter geht es mit einem Kräutersudbad. Wieder liege ich auf der Holzliege und meine beiden Ayurveda-Feen begiessen mich synchron (eine die rechte und eine die linke Körperhälfte) aus zwei Kännchen die immer wieder mit frischem, warmen Kräutersud gefüllt werden. Ich habe nichts weiter zu tun als ab und zu nach Ansage zu wenden.

Um 16.30 schliessen wir die Behandlung mit einer frischen Kokusnuss ab. Mein Arthrose-Knie bekommt noch eine medizinische Ölpackung und wird bandagiert. Dann bin ich fertig und nun ist 1 Stunde ruhen angesagt. Ich könnte natürlich auch ans Meer gehen…bleibe aber auf meiner Terrasse und schaue darauf.

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Danach gehe ich meistens an den „Hot-Spot“ der Anlage: die Lobby. Es ist der einzige Ort wo es W-Lan gibt und meistens sitzen da schon Einige die in ihre Handys und Laptops vertieft sind.

19Uhr gibt es schon wieder lecker Abendessen. Ich setze mich zu meiner „Mädelsgruppe“, die sich schon in der ersten Woche gefunden hat. Lauter interessante Frauen aus vielen unterschiedlichen Ländern.

21Uhr sind wir meistens alle total müde und gehen schlafen. Auf dem Weg zu meinem Zimmer sehe ich Flughunde vorbei fliegen. Der zunehmende Mond lugt zwischen den Wolken hervor. Zufrieden sinke ich in meine Kissen, schliesse das Moskitonetz und der Ozean rauscht mich sanft in den Schlummer. Etwas anderes werde ich bis zum nächsten Morgen nicht hören bis mich das aufgeregte Geschreib der Vögel weckt.

Bungalows im Somatheeram

Bungalows im Somatheeram, nichts als Blumen und Bäume drum herum

Die Recherchereise nach Indien wurde unterstützt von Lotus Travel Service Gmbh und Somatheeram Ayurveda Health Resort.  Alle Beiträge spiegeln uneingeschränkt die Meinung der Autorin wieder.

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