Archiv für den Monat Dezember 2017

Wie froh ist denn Weihnachten?

Mein ganz persönlicher Weihnachtsmann hat eine multiple Persönlichkeit. Das erkenne ich schon allein daran, dass er mich in den Wochen vor dem Fest aus jedem Schaufenster angrinst und mir leibhaftig in mehrfacher, wohlgemerkt zeitgleicher, Ausführung auf Weihnachtsmärkten und vor einschlägigen Drogerieläden begegnet. Meistens ein wenig schlecht gelaunt. Weil der Weihnachtsmann – wie wir Alle – nach 3 Wochen Dezembergrau ganz offensichtlich unter Licht-und Vitamin D-Mangel leidet und es leid ist, seine schlechte Stimmung unter weißen Rauschebart und roter Zipfelmütze zu verbergen. Er ist eben auch nur ein Mensch.

Der Weihnachtsmann hat den Winterblues

Schlechte Laune könnte er auch deshalb haben weil die halbe Welt mit Tüten behangen an ihm vorbeihetzt und ihn keines Blickes würdigt, ihm, der dort stundenlang in der Kälte ausharrt und die dudelige Weihnachtsmusik vom Laden gegenüber sowie die schrägen Töne der 3 artigen, aber musikalisch höchst unbegabten Kinder mit stoischer Ruhe erträgt. Weiterlesen

Ich bin reich und du bist arm. Vom Umgang mit Armut

Meine erste Begegnung mit Armut auf Reisen hatte ich in Brasilien. Ich war damals 24 Jahre alt, hatte meinen Rucksack gepackt und war mit meinem Freund Christian nach Südamerika aufgebrochen. Mit einem kleinen Umweg über das französische Department Guayana waren wir direkt aus dem satten Deutschland hineingepurzelt in ein Land, dessen natürlicher Reichtum seit Jahrhunderten aufs Schlimmste ausgebeutet wurde: der Nordosten Brasiliens.

Als wir mit dem Bus vom Flughafen Recife Richtung Innenstadt fuhren wurde ich vor Entsetzen ganz still. Eben hatte ich noch den Kopf voll mit fröhlichen Klischeebildern, mandeläugigen Schönheiten, Sambatänzern, Strand und exotischen Früchten und jetzt? Die schlammige Straße führte mitten durch die Favelas der Vorstadt. Weiterlesen

Koffer folieren, wer macht denn so was?

Man muss auch mal über seine Irrtümer, Fettnäpfchen und Dummheiten reden können. Also los jetzt, ich geb mir einen Schubs. Als ich vor 2 Jahren mein Comeback mit dem Backpack hatte war ich in vielen Dingen noch unsicher. Immerhin war diese Art des Reisens nach einer 35jährigen Rucksackpause für mich sehr ungewohnt.  Ich hatte das gute Stück so voll gepackt, dass ich es nicht als Handgepäck mitnehmen konnte, sondern aufgeben musste. Ich fragte mich, ob er unterwegs nicht kaputt gehen könne.

Wird der Rucksack beschädigt wenn ich ihn aufgebe?

So ein moderner Rucksack hat nämlich eine Menge Schnallen, Steckschließen und Blitzverschlüsse. Überall kann man etwas verstellen, weiter oder enger machen, dranhängen, festzurren. Man kann damit auch irgendwo hängenbleiben und etwas abreißen. Damit das unterwegs nicht passiert, so ein Ratgeber im Internet, solle man das gute Stück in Folie einschweißen lassen. Weiterlesen