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Don’t worry about destinations, it’s all about the journey!

Some of you may have noticed: since Corona and with increasing awareness of climate catastrophe and its consequences, my travel behavior has changed drastically. I have become more sedentary and have started to paint. In the process, I was surprised to discover that creative work has a lot in common with traveling, at least traveling the way I like it: open, slow and without a destination.

For me, travel has always be a challenge. When I immerse myself in foreign cultures I am so much more open than in my usual environment. I live more intently because I perceive everything consciously and am not controlled by routines. I meet people with curiosity, goodwill and a good portion of trust, there is no other way. Of course, I also take a few controlled risks. When I trust, however, I can be disappointed. If I take on new paths, I can get lost or even fall flat on my face.

What does this have to do with painting, you may ask. For me, the picture I paint is also an adventure that I don’t know how it will turn out. So there’s the white painting surface in front of me, I’m surrounded by colors, pens and brushes, and I have no plan. I make the first brushstrokes from the gut and what then appears speaks to me, encourages me to further colors, shapes, strokes. It is a process, like traveling. I do not meet people on the way but feelings, Memories of encounters, thoughts. They all shape my image, which changes with every step of the work and in the course of its creation sometimes so many layers emerge that in the end I no longer know what it looked like at the beginning. As with traveling, I take risks. For example, if the picture is already far advanced and I like it, but I still add something. Should I or shouldn’t I? Do I destroy it or do I enrich it?

"Roatán" 30x30 Acrylic, Gitti Müller

Decisions that always come up when traveling, too. Should I take the detour via the village or not? Should I stay or move on? Should I drink this water or rather not? Should I trust this person or rather not? These decisions on the road (or while painting) make us grow, make it possible for us to change our perspective and see the world differently, make it possible to experience life more intensely. Being creative and traveling, both make us vulnerable and strong at the same time.

If you want to know more about my creative journey, feel free to check out: gittimuellerart.

Happy Birthday Gewinnspiel

Update 7.5.2018

Die 3 Gewinner sind:

Claudia Sittner, Sylvia Nischik und Iris Schulte Renger.

Herzlichen Glückwunsch! Comeback mit Backpack geht in diesen Tagen an Euch raus. Das Video der LosZiehung könnt ihr auf FB anschauen (-:

Soeben habe ich ein Kerzchen angezündet. Comeback mit Backpack wird 1 Jahr alt! Am 1.5.2017 ist meine Reisegeschichte im Buchhandel erschienen und ich habe natürlich eine Party  geschmissen. Es war toll dieses Ereignis mit meinen Freunden zu feiern und mit Menschen, die ich ewig nicht gesehen hatte, die aber im Buch eine Rolle spielen. So einer wie Christian, mein französischer Freund, mit dem ich 1980 die Rucksackreise nach Südamerika unternommen habe. Und ich war so gespannt auf seine Reaktion! Denn Christian wollte das Buch vor dem Druck nicht lesen, sondern erst wenn es im Buchhandel erscheint. Weiterlesen

Koffer folieren, wer macht denn so was?

Man muss auch mal über seine Irrtümer, Fettnäpfchen und Dummheiten reden können. Also los jetzt, ich geb mir einen Schubs. Als ich vor 2 Jahren mein Comeback mit dem Backpack hatte war ich in vielen Dingen noch unsicher. Immerhin war diese Art des Reisens nach einer 35jährigen Rucksackpause für mich sehr ungewohnt.  Ich hatte das gute Stück so voll gepackt, dass ich es nicht als Handgepäck mitnehmen konnte, sondern aufgeben musste. Ich fragte mich, ob er unterwegs nicht kaputt gehen könne.

Wird der Rucksack beschädigt wenn ich ihn aufgebe?

So ein moderner Rucksack hat nämlich eine Menge Schnallen, Steckschließen und Blitzverschlüsse. Überall kann man etwas verstellen, weiter oder enger machen, dranhängen, festzurren. Man kann damit auch irgendwo hängenbleiben und etwas abreißen. Damit das unterwegs nicht passiert, so ein Ratgeber im Internet, solle man das gute Stück in Folie einschweißen lassen. Weiterlesen

Der innere Schweinehund auf Reisen

Wie mein innerer Schweinehund versucht meine Reisepläne zu torpedieren

Graue Wintertage und eine Erkältung, die einfach nicht vergehen will wecken in mir Anfang Januar neue Reiselust. Ich habe mir einen Zettel gemacht. Darauf steht:

Idee 1: Mexico

Idee 2: Garden Route, Südafrika

Idee 3: Asien, Ayurveda

Ziemlich aus dem Bauch heraus entscheide ich mich für Mexico. Ich war einmal beruflich in Mexico DF, der gigantischen Hauptstadt, und hatte keine Zeit mich im Land umzusehen. Damals versprach ich mir, wieder zu kommen. Mexico war also der neue Plan. Yucatan, Chiapas, Oaxaca und all die zapotekischen, aztekischen und Mayanamen  wie Popocatepl, Uxmal, Tulum, Chocohuital, all das klingt  sehr verheißungsvoll.

Aber dann, die Heizung richtig aufgedreht, Kerzen an, und mit einer warmen Decke auf dem Sofa finde ich es plötzlich ganz gemütlich zu Hause und Zweifel beschleichen mich: war das mit Mexico eine gute Idee? Ist das nicht zu gefährlich? Hört man doch immer wieder: Entführungen, Drogenmafia, Schießereien, Zika.

Es ist nicht das erste Mal, dass mich kurz vor einer Reise Bedenken überfallen wie ein Horde wilder Piraten. Ich kenne das schon. Meine Ängste wollen mich zu Hause halten. Ein echt mieser Trick ist das: sie wollen mich überreden, träge in meiner Komforzone zu verweilen.  Da draußen wartet Unvorhergesehenes, Überraschungen, fremde Menschen, kaputte Bremsen, unbequeme Betten, Schlaglöcher, Durchfälle und Strassen, auf die ich noch nie einen Fuß gesetzt habe. Da wartet das Leben, und das kann bisweilen auch gefährlich sein. Keine Frage. Der Irrtum liegt aber darin zu glauben, zu Hause seien wir stets sicher. Dabei ist die Gefahr vom Hocker zu fallen während ich Fenster putze oder als Fahrradfahrer vom Auto angefahren zu werden ungleich höher als im Kugelhagel einer Mafiabande in Mexico zu sterben. Weiß der Verstand. Aber dem innere Schweinehund, der partout im Warmen und vermeintlich Sicheren bleiben will, ist das egal. Und so nervt er weiter mit Sorgen und Wenns und Abers.

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Netter Versuch, lieber Schweinehund, aber ich kenne dich inzwischen ganz gut. Du wirst schön hier bleiben und das Haus hüten. Inzwischen packe ich meinen Rucksack und lasse mich nicht beirren.

Als ich dann endlich am Bahnsteig stehe und auf den Zug zum Flughafen wartet fühle ich mich wie befreit und zum ersten Mal kommt so etwas wie freudige Erwartung auf. Möge die Reise beginnen.

12 Stunden später lande ich in Cancún, lasse den Rucksack im Hostel und streife durch die Strassen des Viertels. Der Gästevater hat mir versichert, dass es sich um ein ruhiges Viertel handelt und nichts dagegen spreche auch nach Anbruch der Dunkelheit, ja, und auch alleine als Frau spazieren zu gehen. Es ist 18 Uhr, dunkel und ich atme die laue Luft. Angst? Keine Spur mehr. Es ist herrlich, ich fühle mich frei und lerne allein auf diesem kurzen Spaziergang drei nette, hilfsbereite Mexikaner und Mexikanerinnen kennen als ich in den verwinkelten Gassen die Orientierung verliere.

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Wenige Tage später, am Strand von Tulum mache ich ein Selfie und schicke es dem in Deutschland gebliebenen inneren Schweinehund mit den Worten:

„netter Versuch“ (-;

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