Schlagwort-Archive: Mexico

Perspektiv-Wechsel

Als ich vor 2 Wochen aus Mexico und Honduras zurück kam ist es mir wieder ganz deutlich geworden: wenn du reist, nimmst du nicht nur unterwegs neue Perspektiven an sondern Deine Wahrnehmung verändert sich auch im Heimatland. Jede Reise verändert mich ein wenig. Manchmal sind diese Veränderungen unspektakulär und ich bemerke sie kaum. Kein Zucker mehr im Kaffee, weniger Fahrrad fahren und mehr zu Fuß gehen, dankbar sein für sauberes Trinkwasser aus der Leitung, nicht über das Wetter meckern…das passiert einfach so, ohne Vorsatz. Weiterlesen

Mazunte: Hippiedorf in Südmexiko

Ich war schon einmal in Mazunte, vor 2 Jahren. Damals kam ich zum Meditieren in einem Schweigeseminar. Von Dorf und Strand hatte ich nur wenig mitbekommen. Diesmal will ich einfach nur chillen. Weil’s dort so schön ist überrede ich meinen Sohn und seine Freundin, die gerade in San Cristobal sind, mitzukommen. Ich freu mich sehr auf den Familytrip! Weiterlesen

10 Good Reasons for Travelling Alone

‘Thanks to my friends’ special request who I also met/made during my latest Mexico trip, my blog post now also comes in English

As a woman? To Mexico?
And all on your own?
Isn’t that dangerous?
Don’t you get bored at all?

How many times have I heard these questions?

Backpackerin Gitti Müller am Busbahnhof

you always meet nice people travelling

Travelling alone is fine. It doesn’t mean you’re lonely on the road. On the contrary. Travelling alone comes with much higher chances of meeting people.. I’m just coming back from a 4-weeks trip through Mexico. I have had so many inspiring encounters and made new friends along the way. My conclusion: Weiterlesen

Bacalar: der See der 7 Farben

Kurz vor der ITB mußte ich unbedingt noch einen Abstecher nach Bacalar machen. Alle schwärmten davon: Bacalar, ein kleiner Ort an einer großen Lagune, nur wenige Kilometer von der Grenze zu Belize entfernt sollte ein „Must-see“ sein. Ein See, dachte ich, kann so umwerfend nicht sein. Vielleicht ist er so schön wie der Wörthersee in Österreich oder wie mein Lieblingssee, der Titicacasee in Bolivien. Wenn ich an einen neuen Ort komme versuche ich, Vergleiche und Erwartungen zu vermeiden aber das gelingt nicht immer. So kam ich also mit dem Anspruch, einen wunderschönen SüßwasserSee vorzufinden.

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Pueblos Mágicos in Mexico

Als ich zum ersten Mal von den Pueblos Mágicos in Mexico konnte ich mit dem Begriff wenig anfangen. Ein Mágo ist ein Zauberer. Was also verbarg sich hinter den magischen Dörfern? Hexerei? Schamanen?

Tatsächlich liegt ein Zauber über diesen Dörfern. Sie sind einfach zauberhaft schön. Die Auszeichnung zum pueblo mágico erhalten mexikanische Dörfer vom Tourismusinstitut wenn sie besondere Merkmale erfüllen: kolonialzeitlich Architektur, eine religiöse und historische Bedeutung und eine gute Verkehrsanbindung. 111 Dörfer dürfen sich inzwischen so nennen, die meisten liegen in den Bergen. Hier findest du alle Pueblos Mágicos

 

San Cristobal des las Casas

Eines dieser Dörfer ist San Cristobal de las Casas im Südosten Mexicos, im Bundesstaat Chiapas. Eigentlich ist es eine Stadt, aber weil der ganze Ort im Kolonialstil geblieben ist darf er sich Pueblo Mágico nennen. Magisch ist er wirklich.

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Francisco Toledo, Kämpfer und Künstler

Ich hatte heute das unglaubliche Glück Francisco Toledo persönlich kennen zu lernen. Er ist nicht nur ein berühmter Maler, dessen Werke in den großen Kunstmuseen z.b. in  New York und Paris ausgestellt werden, sondern er hat sich mit zahlreichen Aktionen gegen den Konsumismus und für die Kultur eingebracht.

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Der innere Schweinehund auf Reisen

Wie mein innerer Schweinehund versucht meine Reisepläne zu torpedieren

Graue Wintertage und eine Erkältung, die einfach nicht vergehen will wecken in mir Anfang Januar neue Reiselust. Ich habe mir einen Zettel gemacht. Darauf steht:

Idee 1: Mexico

Idee 2: Garden Route, Südafrika

Idee 3: Asien, Ayurveda

Ziemlich aus dem Bauch heraus entscheide ich mich für Mexico. Ich war einmal beruflich in Mexico DF, der gigantischen Hauptstadt, und hatte keine Zeit mich im Land umzusehen. Damals versprach ich mir, wieder zu kommen. Mexico war also der neue Plan. Yucatan, Chiapas, Oaxaca und all die zapotekischen, aztekischen und Mayanamen  wie Popocatepl, Uxmal, Tulum, Chocohuital, all das klingt  sehr verheißungsvoll.

Aber dann, die Heizung richtig aufgedreht, Kerzen an, und mit einer warmen Decke auf dem Sofa finde ich es plötzlich ganz gemütlich zu Hause und Zweifel beschleichen mich: war das mit Mexico eine gute Idee? Ist das nicht zu gefährlich? Hört man doch immer wieder: Entführungen, Drogenmafia, Schießereien, Zika.

Es ist nicht das erste Mal, dass mich kurz vor einer Reise Bedenken überfallen wie ein Horde wilder Piraten. Ich kenne das schon. Meine Ängste wollen mich zu Hause halten. Ein echt mieser Trick ist das: sie wollen mich überreden, träge in meiner Komforzone zu verweilen.  Da draußen wartet Unvorhergesehenes, Überraschungen, fremde Menschen, kaputte Bremsen, unbequeme Betten, Schlaglöcher, Durchfälle und Strassen, auf die ich noch nie einen Fuß gesetzt habe. Da wartet das Leben, und das kann bisweilen auch gefährlich sein. Keine Frage. Der Irrtum liegt aber darin zu glauben, zu Hause seien wir stets sicher. Dabei ist die Gefahr vom Hocker zu fallen während ich Fenster putze oder als Fahrradfahrer vom Auto angefahren zu werden ungleich höher als im Kugelhagel einer Mafiabande in Mexico zu sterben. Weiß der Verstand. Aber dem innere Schweinehund, der partout im Warmen und vermeintlich Sicheren bleiben will, ist das egal. Und so nervt er weiter mit Sorgen und Wenns und Abers.

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Netter Versuch, lieber Schweinehund, aber ich kenne dich inzwischen ganz gut. Du wirst schön hier bleiben und das Haus hüten. Inzwischen packe ich meinen Rucksack und lasse mich nicht beirren.

Als ich dann endlich am Bahnsteig stehe und auf den Zug zum Flughafen wartet fühle ich mich wie befreit und zum ersten Mal kommt so etwas wie freudige Erwartung auf. Möge die Reise beginnen.

12 Stunden später lande ich in Cancún, lasse den Rucksack im Hostel und streife durch die Strassen des Viertels. Der Gästevater hat mir versichert, dass es sich um ein ruhiges Viertel handelt und nichts dagegen spreche auch nach Anbruch der Dunkelheit, ja, und auch alleine als Frau spazieren zu gehen. Es ist 18 Uhr, dunkel und ich atme die laue Luft. Angst? Keine Spur mehr. Es ist herrlich, ich fühle mich frei und lerne allein auf diesem kurzen Spaziergang drei nette, hilfsbereite Mexikaner und Mexikanerinnen kennen als ich in den verwinkelten Gassen die Orientierung verliere.

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Wenige Tage später, am Strand von Tulum mache ich ein Selfie und schicke es dem in Deutschland gebliebenen inneren Schweinehund mit den Worten:

„netter Versuch“ (-;

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