Kurz vor der ITB mußte ich unbedingt noch einen Abstecher nach Bacalar machen. Alle schwärmten davon: Bacalar, ein kleiner Ort an einer großen Lagune, nur wenige Kilometer von der Grenze zu Belize entfernt sollte ein „Must-see“ sein. Ein See, dachte ich, kann so umwerfend nicht sein. Vielleicht ist er so schön wie der Wörthersee in Österreich oder wie mein Lieblingssee, der Titicacasee in Bolivien. Wenn ich an einen neuen Ort komme versuche ich, Vergleiche und Erwartungen zu vermeiden aber das gelingt nicht immer. So kam ich also mit dem Anspruch, einen wunderschönen SüßwasserSee vorzufinden.
Mit dem Bus ging es von Cancun über Tulum in etwa 5 Stunden die Mayaküste südwärts. Ich kam abends im Dunkeln an und bezog Quartier in einem Hostel, das direkt am Ufer der Lagune liegt. Der Fast-Vollmund glitzerte auf dem Wasser, mehr war nicht zu sehen.

mein Outfit passt farblich perfekt zum See
Am nächsten Morgen lief ich die paar Schritte zum Wasser hinunter und blieb wie angewurzelt stehen. Solche Farben hatte ich in einem See noch nie gesehen, nicht mal im Titicacasee. Und der ist schon ganz oben auf meiner „Wow-Skala“.

Steg in Bacalar an der Lagune der 7 Farben
Der Piratenkanal
4 Tage bleibe ich an der Lagune. Und ich werde mich nicht an die Schönheit der Farben gewöhnen. Wann immer der See nach einer Strassenbiegung auftaucht bleibe ich stehen und staune. Ich lerne Leute aus Kanada kennen, die mich auf ihrem Boot mitnehmen. Sie haben sich in Bacalar niedergelassen, wohnen das ganze Jahr über hier. Sie zeigen mir den „Piraten-Kanal“, der bis zum Meer verläuft. Das Wasser ist hier sehr niedrig und der Schlamm soll Schönheitswunder auf der Haut bewirken. Viele Mexikaner kommen hierher, um sich eine Packung zu verpassen.

Der Piratenkanal führt bis ans Meer
Cenotes in der Lagune
In der Lagune gibt es auch noch sogenannte Cenotes, das sind tiefe Kalksteinlöcher im Grund. Der Name kommt aus dem Maya (ts’ono’ot) und bedeutet Loch. Durch die Auflösung des Kalkgesteins bilden sich Höhlen und Gänge. Brechen die Dächer der Höhlen ein entstehen Dolinen, die bis zum Grundwasser reichen . So kommt es, dass die Lagune in unterschiedlichen Farben erscheint: manchmal hat so ein Cenote eine Tiefe von rund 100 Metern und das Wasser sieht dunkelblaufastschwarz aus. Drumherum dann das helle Türkis der Lagune.

Die Wassertiefe bestimmt die Farbe
Tipps für Bacalar
Noch ist Bacalar ein kleines verschlafenes Dorf. Aber es kommen immer mehr Touristen, die sich dieses großartige Schauspiel nicht entgehen lassen wollen. Wer direkt am Wasser wohnen will muss für mexikanische Verhältnisse tief in die Tasche greifen. So kostet mein -wirklich spartanisches- Zimmerchen mit Außentoilette rund 50 Euro die Nacht. Im Schlafsaal (6 Betten) kostet die Übernachtung etwa 15 Euro. Dafür gibt es eine Küche mit Kochmöglichkeit, einen schönen Garten, Kayaks und sogar ein Segelboot das man ausleihen kann.

Lulu La Bruja B&B etwas außerhalb von Bacalar
Posada Lulu la Bruja kannst du hier buchen.
Übrigens: wenn du auch mal so eine Individualreise durch Mexico machen willst, dich aber nicht traust weil du kein Spanisch sprichst oder keine Lust hast allein auf Tour zu gehen: hier kannst du eine individuelle Kleingruppe buchen. Jeanine Pötter ist Deutsche, lebt in Oaxaca und organisiert Yoga-Reisen durch Mexico. Ich habe sie in Bacalar getroffen wo sie gerade mit ihrer kleinen Gruppe war, bevor sie weiterreiste nach Palenque.
Hat dies auf 2xfreiheit rebloggt und kommentierte:
wenn der Alltag mal wieder grau und trist ist: auf nach Bacalar, zur Lagune der 7 Farben
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