Als ich zum ersten Mal von den Pueblos Mágicos in Mexico konnte ich mit dem Begriff wenig anfangen. Ein Mágo ist ein Zauberer. Was also verbarg sich hinter den magischen Dörfern? Hexerei? Schamanen?
Tatsächlich liegt ein Zauber über diesen Dörfern. Sie sind einfach zauberhaft schön. Die Auszeichnung zum pueblo mágico erhalten mexikanische Dörfer vom Tourismusinstitut wenn sie besondere Merkmale erfüllen: kolonialzeitlich Architektur, eine religiöse und historische Bedeutung und eine gute Verkehrsanbindung. 111 Dörfer dürfen sich inzwischen so nennen, die meisten liegen in den Bergen. Hier findest du alle Pueblos Mágicos
San Cristobal des las Casas
Eines dieser Dörfer ist San Cristobal de las Casas im Südosten Mexicos, im Bundesstaat Chiapas. Eigentlich ist es eine Stadt, aber weil der ganze Ort im Kolonialstil geblieben ist darf er sich Pueblo Mágico nennen. Magisch ist er wirklich.

Strassencafe in San Cristobal
Ich war verzaubert von den großzügigen Plätzen mit ihrer Kathedrale, den vielen Kirchen, den mit Kopfstein gepflasterten Strassen, den alten Bäumen, unter denen sich mexikanische Gemütlichkeit im Schatten der gleißenden Sonne breit macht. Auch das Hippieflair und die Märkte mit ihren Garküchen mochte ich sehr.
In den Strassen hört man neben dem Englisch und Spanisch der Touristen auch Tzotzil oder Tzeltal, jene alten atztekischen Sprachen, die vor allem auf dem Land noch gesprochen werden. Neben Museen und Kunstausstellungen gibt es gemütliche Cafés, Bars und Restaurants, kleine Läden und Yogastudios. Ich war 10 Tage in San Cristobal und habe mich dort sehr wohlgefühlt.
Hier findest du meine Unterkunftsempfehlungen für San Cristobal
San Juan Chamula
Nur wenige Kilometer bergeinwärts befindet sich ein weiteres Pueblo Mágico, San Juan Chamula, ein sehr besonderer Ort, den man besser mit einem Guide besucht. Hier erfährst du mehr über meine Begegnung mit dem Huhn, das in der Kirche starb.

Kirche von San Juan Chamula
Tepoztlán
Wenig bekannt, aber für mich eine tolle Entdeckung ist Tepoztlán. Es liegt etwa 2 Busstunden südlich von Mexico City und die Reise geht über eine zwar gut ausgebaute aber sehr kurvenreiche Strasse. Tepoztlán wird am Wochenende gern von den Hauptstädtlern besucht. Sie schätzen das ganzjährig milde Klima mit vielen Sonnenstunden und Temperaturen um 24 Grad. Von Freitag bis Sonntag ist kaum ein freies Zimmer zu finden, Händler und Kunsthandwerkler säumen die Strassen mit ihren Ständen. Nachmittags sieht man erschöpfte Gestalten durch den Ort humpeln: sie haben den Berg bestiegen und sind zur Pyramide „El Tepoztico“ gestiegen. Hier wurde der Aztekengott der Ernte und der Fruchtbarkeit verehrt und die Einheimischen, so christlich sie auch sein mögen, sagen dem Ort magische Kräfte nach.

Viele pilgern auf den Berg von Tepoztlán. Er steht für die nie vollendete Unterwerfung der Atzteken, Tolteken und anderer Ethnien
Während der Woche hingegen schläft Tepoztlán seinen Dornrösschenschlaf. Dann sind die Händler verschwunden und nur wenige Cafés und Läden haben geöffnet. Auf dem Markt indes ist immer etwas los und seine Garküchen sind ausgezeichnet. Ein idealer Zeitpunkt um das echte Dorfleben zu erkunden und mit den Einheimischen ins Gespräch zu kommen.
Hier gehts zu meiner Fotosstory aus Tepoztlán

Prehispanische Küche auf dem Markt von Teopoztlan